Strengthening Germany as an industrial hub – with hydrogen innovations “Made in Germany”

Deutscher Bundestag
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To contribute to the best possible business environment for electrolysis and green hydrogen in Germany and Europe, thyssenkrupp nucera and its peers Sunfire, McPhy and Stoff2 advocate for regulatory action needed in the short paper in German below.

 

The paper was published in today’s Tagesspiegel Background Energie & Klima, one of Germany’s leading policy briefings, and will be shared directly with the negotiation teams of CDU/CSU and SPD, the parties aiming to form Germany’s next government.

Industriestandort Deutschland stärken – mit Wasserstoff-Innovationen „Made in Germany“

Deutschland ist nach wie vor stark von fossilen Energieimporten abhängig: Rund 80 Prozent des Primärenergieverbrauchs werden derzeit durch fossile Energieträger gedeckt. Diese Abhängigkeit von oft politisch unsicheren oder autoritären Staaten birgt erhebliche geopolitische Risiken, die z.B. erhebliche Preissprünge bei fossilem LNG verursachen können.

Deutschland will ein starkes Industrieland bleiben. Um dies zu erreichen, muss die Importabhängigkeit drastisch reduziert und die Resilienz der Wirtschaft gestärkt werden. Der Schlüssel liegt zum einen in einem beschleunigten Ausstiegsprozess aus importierten fossilen Energien, z.B. über Energieeffizienzmaßnahmen, die direkte Nutzung von Wind- und Solarenergie, und die Erzeugung und Nutzung von Wasserstoff. Gleichzeitig gilt es, Industrien zu stärken, die diese „Resilienz-Technologien“ vor Ort in Deutschland entwickeln und produzieren. So können zukunftssichere Arbeitsplätze in Deutschland geschaffen werden.

Die Bundesregierung hat mit dem Wasserstoff-Kernnetz bereits einen wichtigen Schritt unternommen, um die Infrastruktur für eine Wasserstoffversorgung der Industrie zu schaffen. Zudem wurde das Ziel verfolgt, zehn Gigawatt an Elektrolyse-Kapazität bis zum Jahr 2030 in Deutschland in Betrieb zu nehmen. Dafür wurden eine Reihe von Förderprogrammen angestoßen und zum Teil umgesetzt. Für die ersten Projekte in der noch neuen und entstehenden Industrie sind diese Förderprogramme im Moment entscheidend. Allerdings bleibt die Beantragung von Fördermitteln komplex, langwierig und mit Risiken behaftet. Zudem wurden die für den H2-Hochlauf reservierten Gelder aufgrund übergeordneter politischer Entwicklungen und veränderter Haushaltsspielräume des Bundes kurzfristig umgeschichtet. So gelingt jedoch kein H2-Markthochlauf, so entstehen keine Arbeitsplätze.

Teile der Industrie sehen blauen Wasserstoff – z.B. hergestellt aus LNG aus den USA – bereits als einfache und kostengünstige Übergangslösung für den Markthochlauf. Grüner und blauer Wasserstoff stehen in Puncto Genehmigungen, gesicherter Nachfrage und weiteren Hemmnissen jedoch vor den gleichen Herausforderungen. Wichtiger noch: Deutschland ist bei grünem Wasserstoff und der Elektrolyse Technologieführer – nicht bei blauem Wasserstoff.

Grüner Wasserstoff kann entscheidend zur Resilienz der Energieversorgung beitragen. Durch den Aufbau einer eigenständigen Lieferkette für grünen Wasserstoff – unabhängig von fossilem Erdgas – kann Deutschland seine Abhängigkeit von fossilen Ressourcen, geopolitische Risiken und Preisschwankungen reduzieren. Langfristig profitieren Europa und Deutschland deutlich stärker davon, sich auf eigene Stärken und echte Zukunftstechnologien wie Elektrolyseure zu fokussieren.

Handlungsempfehlungen für die kommende Bundesregierung

Für einen industriellen Hochlauf der Elektrolyseur-Produktion in Deutschland muss kurzfristig ausreichend Planungssicherheit durch eine ambitionierte Umsetzung der europarechtlichen Vorgaben aus RED III, REFuel EU Aviation und NZIA geschaffen werden. Dies führt zu einer stetig steigenden Anzahl von positiven Investitionsentscheidungen für Wasserstoff-Projekte in Deutschland und ist zudem ein effektiver Schutz vor unlauterem Wettbewerb durch nicht europäische Technologieanbieter. Zahlreiche und vielfältige Akteure sollten konkrete grüne Wasserstoff-Projekte in jeder Größenordnung anstoßen und umsetzen können. Um dies zu ermöglichen, eignen sich insbesondere folgende Maßnahmen:

  • Fortführung und Stärkung der bestehenden Instrumente wie THG-Quoten im Verkehr z.B. für den Einsatz von H2 in Raffinerien, European Hydrogen Bank und H2Global.
  • Einführung einer Grüngasquote für grünen Wasserstoff. Die Quote sollte bilanziell abgewickelt und während der Einführung durch öffentliche Risikoabsicherung kosteneffizient flankiert werden.
  • Schaffung von Leitmärkten. Ziel ist verbindlich eine steigende Nachfrage nach Gütern zu schaffen, die mittels grünen Wasserstoffs hergestellt werden. Dafür sollten bestimmte Sektoren sowie die öffentliche Beschaffung
    verpflichtet werden.

Elektrolyseure „Made in Germany“ können effektiv und effizient zur Transformation der Industrie und des Industriestandorts Deutschland beitragen. Ob direkt bei Industrieunternehmen vor Ort oder über das entstehende Wasserstoff-Kernnetz. Im Gegensatz zu importiertem Wasserstoff kann die H2-Erzeugung in Deutschland darüber hinaus erneuerbare Energien ganzheitlich ausnutzen, Stromnetze entlasten und den damit verbundenen Investitionsbedarf reduzieren.

Wir sind 4 Hersteller von Elektrolyseuren, die Technologien „Made in Germany“ mit Innovationsgeist, Leidenschaft und unter Einsatz von Eigenkapital voranbringen. Im Vertrauen auf den Wasserstoff-Markthochlauf in Deutschland und Europa möchten wir in den Standort, in die Fertigung von Zukunftstechnologien und in die Schaffung von zukunftsfähigen Arbeitsplätzen investieren. Dafür setzen wir uns gemeinsam ein.